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Eingeschlossen: Ausgeschlossen – Perspektiven geflüchteter Menschen auf die Warteschleife Asyl

19. Juni 2013 - 08:44 Uhr

Zu Beginn der letzten Woche wurde die Ausstellung „Eingeschlossen:Ausgeschlossen – Perspektiven geflüchteter Menschen auf die Warteschleife Asyl“ im Rahmen des Festivals „contre le racisme“ mit einer Vernissage im Foyer des Hörsaalzentrums der TU Dresden eröffnet. Entsprechend dem Ankündigungstext zeigt die Ausstellung „in einer Kombination aus Schwarz-Weiß-Fotografien und Texten die Lebensgeschichten und –bedingungen von Asylsuchenden in Dresden und Umgebung“. Die Idee für diese Ausstellung entstand im Nachgang der Abschiebung einer jungen Frau nach Serbien, die im letzten Jahr vor dem Hauptbahnhof von Protesten und einer gewaltsamen Durchsetzung der Abschiebung durch die Polizei begleitet wurde.

Die nun ausgestellten Bilder und Texte zeigen vor allem den Moment „des Wartens – auf Asyl, auf Perspektiven, auf ein selbstbestimmtes Leben in Sicherheit“. Dabei vermitteln die Schwarz-Weiß-Fotografien die Begrenztheit des Lebens im Heim, indem sie die von betroffenen Menschen zumeist am Fenster oder am Rande von Räumen zeigen. Oft wenden sie den Blick dabei ab. In den beigefügten Lebensgeschichten, die sich sowohl mit den Fluchtgründen, als auch mit den restriktiven Bedingungen in Deutschland beschäftigen, entfaltet sich die Lebensgeschichte von Individuen, die in der Hoffnung auf ein besseres und vor allem sicheres und freies Leben ihre Heimat verließen und sich nun beständig in einer Position des Wartens und der Perspektivlosigkeit befinden.

Zur Vernissage trug Julia Amme, vom Theater La Lune eine der Biographien vor, die beim anwesenden Publikum sichtbar für Betroffenheit sorgte. „Es geht uns vor allem um die Sensibilisierung der Besucherinnen und Besucher für die Wirklichkeit von Geflüchteten“, meinte im Anschluss Hannah Zimmermann, die gemeinsam mit Katrin Holinski die Interviews mit den Flüchtlingen führte, welche sich dazu bereit erklärt hatten, Teil der Ausstellung zu sein.

Die Ausstellung wird am 20. Juli im Rahmen eines antirassistischen Fussballturniers in Erinnerung an Marwa El-Sherbini und beim „La libertad festival“ im mittelsächsischen Gersdorf vom 12. bis 18. August zu sehen sein. Im Juli erscheint außerdem eine begleitende Broschüre, die neben den Ausstellungstexten auch einen Beitrag zur Funktionsweise des deutschen Asylsystems und seiner Auswirkungen auf die Betroffenen beinhaltet. Mit dem Erlös soll die Weiterentwicklung und Erweiterung der Ausstellung finanziert werden.


Veröffentlicht am 19. Juni 2013 um 08:44 Uhr von Redaktion in Antifa, Kultur

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