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Marek Edelmann ist tot

3. Oktober 2009 - 12:34 Uhr

„Für junge Menschen ist es heute sehr schwer, zu begreifen, wie das alles gewesen ist. Wenn die Erinnerung nicht bleibt, dann kann sich alles wiederholen. Und je mehr man sich erinnert und weiß, desto größer die Chance, dass es sich nicht wiederholt. Der Mensch ist schlecht.“

Das Zitat ist aus einem lesenswerten Interview vor wenigen Wochen mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Anlass war der 70. Jahrestags des deutschen Überfalls auf Polen und der Beginn des Zweiten Weltkriegs.

Gestern verstarb mit Marek Edelmann in Polen einer der letzten Überlebenden des Aufstandes im Ghetto von Warschau. Im Frühjahr 1943 hatten jüdische Kampforganisationen (ŻOB) mehrere Wochen bewaffneten Widerstand gegen die deutsche Wehrmacht geleistet und damit den Abtransport der übrig gebliebenen jüdischen Bevölkerung ins Vernichtungslager Treblinka um mehrere Monate hinausgezögert.

Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Medizin Studiums arbeitete er als Kardiologe in Łódź. In den 70er Jahren engagierte er sich zunächst in den Anfängen der Arbeiterbewegung in Polen und später in der Gewerkschaftsbewegung Solidarność. Nach dem Fall der Mauer saß er für vier Jahre in einer Kammer des polnischen Parlaments. Er schrieb mehrere Bücher über das Leben und den Aufstand im Warschauer Ghetto.

Eine sehenswerte Verfilmung über die Kriegsjahre in Warschau und die Hintergründe des Aufstandes ist das mittlerweile auf DVD erhältliche TV-Drama „Uprising – Der Aufstand“ von 2001:


Veröffentlicht am 3. Oktober 2009 um 12:34 Uhr von Redaktion in Antifa, News

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