Monat: November 2010

Freiräume | Kultur

coloRadio weiter bedroht

30. November 2010 - 03:34 Uhr

coloRadio DresdenEin Jahr nach der Diskussion über die Zukunft der sächsischen Freien Radios, stehen die nichtkommerziellen Sender auch in diesem Jahr erneut vor einem Finanzierungsproblem. Im vergangenen Jahr waren die drei Sender von apollo radio))) darüber informiert worden, dass sie ab Januar 2010 ihre Sende- und Leitungskosten selbst zu tragen hätten. Der private Klassik- und Jazzsender hatte seit 2004 die Kosten für den Sendebetrieb übernommen.

Im Februar hatte daraufhin eine knappe Mehrheit im Dresdner Stadtrat einer Zwischenfinanzierung für den laufenden Betrieb in diesem Jahr zugestimmt. Bedingung für die zugesagten Gelder war jedoch nach Angaben des Dresdner Senders die drohende Insolvenz. Nur wenige Monate später eskalierte schließlich der Streit über ausstehende Zahlungen mit apollo radio))). Für einen Zeitraum von mehreren Wochen, konnten die drei Sender nur noch im Internet empfangen werden.

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Freiräume

Proteste gegen Großen Zapfenstreich

23. November 2010 - 02:00 Uhr - 4 Ergänzungen

Bei nasskaltem Novemberwetter versammelten sich am gestrigen Abend am Königsufer neben Bundesverteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) zahlreiche Persönlichkeiten aus Militär und Politik und verfolgten einen Großen Zapfenstreich. Anlass für das höchste Zeremoniell der Bundeswehr vor historischer Altstadtkulisse waren „20 Jahre Armee der Einheit“. Während der gespenstischen Zeremonie versuchten etliche Menschen die Veranstaltung mit Sprechchören und Trillerpfeifen zu stören. Minutenlang ertönte aus einem Lautsprecherwagen die Rede von Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast vom 18. Februar 1943. Inzwischen hat die Polizei gegen einige der Störerinnen und Störer Ermittlungen aufgenommen.

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Antifa | Kultur

Attenzione: Ausgabe 57 (November 2010)

17. November 2010 - 14:16 Uhr

In Pirna erscheint seit Ende 2004 regelmäßig die linke Informationsbroschüre “Attenzione”, auf die wir euch ab sofort jeden Monat hinweisen werden.

Inhalt der aktuellen Ausgabe:

  • Gedenken und Umdenken
  • In Diskussion: Der Friedenspark
  • Im Ausblick: 09. November-Gedenken
  • Im Gedenken: Anna Hirsch aus Dohna
  • Im Buch: Soldaten ohne Uniform

Download der Printausgabe: Ausgabe 57 (November 2010)


News

Bundeswehrtagung in Dresden

16. November 2010 - 01:38 Uhr - 7 Ergänzungen

Wie das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) in einer Pressemitteilung mitteilt, wird am 22. und 23. November im Westin Bellevue in Dresden eine Bundeswehrtagung stattfinden. Thematisch steht die Tagung im Fokus des geplanten Umbaus der Bundeswehr. An dem Treffen werden neben Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und Kanzlerin Angela Merkel auch zahlreiche Führungspersonen der Bundeswehr teilnehmen. Höhepunkt des Treffens wird ein „Großer Zapfenstreich“ am 22. November anlässlich von „20 Jahren Armee der Einheit“ am Königsufer sein.

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Antifa

Verein lehnt Integrationspreis ab

15. November 2010 - 11:01 Uhr

Erneut hat in Dresden ein Verein einen von der Landesregierung gestifteten so genannten Integrationspreis abgelehnt. Bei der offiziellen Preisverleihung im Sächsischen Landtag am Freitag, lehnte die „Internationalen Gärten Dresden e.V.“ den mit 1.500 Euro dotierten zweiten Preis ab und begründeten die Entscheidung mit den desolaten Zuständen in den Flüchtlingsunterkünften in der Sächsischen Landeshauptstadt. In den sanierungsbedürftigen Gebäuden müssen die wenigen verbliebenen Asylbewerberinnen und Asylbewerber in Dresden gemeinsam mit ihren Familien oft mehrere Jahre leben. Außerdem warf der Verein dem sächsischen Ausländerbeauftragten Martin Gillo (CDU) in einer Rede fehlende Unterstützung für die Idee einer dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen vor. Erst am 30. September hatte sich der Dresdner Stadtrat mit den Stimmen der CDU und FDP gegen eine dezentrale Unterbringung ausgesprochen.

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Antifa

Welle der Solidarität

11. November 2010 - 17:03 Uhr - 2 Ergänzungen

Weil das Alternative Kultur- und Bildungszentrum Sächsische Schweiz e.V. (AKuBiZ) eine so genannte „Extremismusklausel“ nicht hinnehmen wollte, konnte der sächsische Förderpreis für Demokratie in diesem Jahr nicht vergeben werden. Damit sorgten die engagierten Vereinsmitglieder für einen Eklat bei der Preisverleihung. Bereits am gleichen Abend bekundeten Bundestagsabgeordnete der Grünen und die Linke in Pressemitteilungen ihre Solidarität mit dieser Entscheidung . Gleichzeitig forderten sie die Sächsische Staatsregierung und die Bundesregierung auf, in Zukunft auf eine „Gesinnungsprüfung“ zu verzichten. Auch der zweite Preisträger, das Dresdner Bündnis Bürger.Courage kritisierte in einer eigenen Stellungnahme die umstrittene Zusatzklausel.

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Kultur

arte Themenabend „Die neue Wut der Jugend“

10. November 2010 - 11:49 Uhr

Noch eine Woche lang lassen sich auf der Internetseite des deutsch/französischen Senders arte die Sendungen zum Themenabend „Die neue Wut der Jugend“ anschauen. Die Dokumentation „Die Rebellen aus der Vorstadt“ von Benoît Grimont versucht herauszufinden, was aus den Menschen geworden ist, die im Herbst 2005 rebellierten und welche Hintergründe die Revolte hatte. Nachdem im Oktober zwei Jugendliche auf der Flucht vor der Polizei in der Pariser Vorstadt Clichy-sous-Bois ums Leben gekommen waren, konnte erst ein Notstandsgesetz aus der Zeit des Algerienkrieges tagelange gewalttätige Ausschreitungen stoppen. In der sehenswerten Dokumentation „Für eine andere Welt“ haben sich die Autoren u.a. mit den Jugendrevolten in Frankreich 2005 und Griechenland 2008 beschäftigt und lassen Protagonisten und Sozialwissenschaftler zu Wort kommen. Allein im Jahr 2009 wurden weltweit 524 solcher Aufstände gezählt, fast ein Drittel davon fanden in Europa statt. Als Abschluss des Themenabends zeigte arte den 2006 produzierten französischen Film „Wut in den Städten“ von Philippe Triboit.

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Antifa

Verein lehnt Sächsischen Demokratiepreis ab

10. November 2010 - 01:33 Uhr - 6 Ergänzungen

Für einige Verwirrung sorgte gestern Abend der Alternative Kultur- und Bildungszentrum Sächsische Schweiz (AKuBiZ e.V.). Der für den mit 10.000 Euro dotierten Sächsischen Demokratiepreis nominierte Verein lehnte die Annahme des Preises vor 200 geladenene Gästen in der Unterkirche der Dresdner Frauenkirche ab. Eine 8-köpfige Jury von VertreterInnen aus Kultur, Wirtschaft und Politik hatte im Vorfeld den diesjährigen Gewinner aus über 80 Vorschlägen ausgewählt. Über einen ebenfalls mit 10.000 Euro ausgeschriebenen Sonderpreis konnte sich in diesem Jahr der zivilgesellschaftliche Dresdner Verein Bürger.Courage freuen.

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Kultur

Erinnerung an die Reichspogromnacht

9. November 2010 - 22:47 Uhr

Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung fand heute am Hasenberg die traditionelle Gedenkfeier zum 72. Jahrestag der Reichspogromnacht statt. Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU), sowie die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Nora Goldenbogen, erinnerten an die geplanten und von der Mehrheit der Gesellschaft getragenen Progrome an jüdischen Synagogen und Geschäften am 9. November 1938. Im Anschluß legten VertreterInnen der Stadt, Parteien und Initiativen Kränze am ehemaligen Standort der Dresdner Synagoge nieder. Zur Erinnerung hatte auch der Arbeitskreis (AK) Antifa aufgerufen. Vor der Altmarktgalerie wurde eine audiovisuelle Präsentation gezeigt und Flugblätter verteilt.

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Nazis

Vermieter von Neonaziimmobilie entwarf 13. Februar Denkmal

8. November 2010 - 09:27 Uhr - Eine Ergänzung

Wie das Antifaschistische Recherche Team (ART) berichtet, wurde ein Entwurf des verstorbenen rechtslastigen Kunstschmied Alfred Schmidt in der Dresdner Neuesten Nachrichten für ein Denkmal an den 13. Februar 1945 vorgeschlagen. Schmidt war Besitzer einer Immobilie in Dresden-Reick, in der er lokalen Nazis Räumlichkeiten zur Verfügung stellte.

In den „Baubude“, wie das Objekt in Szenekreisen genannt wird, fanden in der Vergangenheit diverse Veranstaltungen und Konzerte statt. Nach Angaben des ART findet in dem Objekt außerdem regelmäßig ein so genannter „Jugendstammtisch“ statt, in dem sich regionale Nazis vernetzen. In den Räumlichkeiten wurde 2006 auch die so genannte „Anti-Antifa“-Akte gefunden. Ein Dokument, mit mehr als 100 Personendaten über „politische Gegner“. Die Räume sollen den Nazis noch bis 2016 zur Verfügung stehen.