Alle Artikel zum Thema: Judenlager Hellerberg

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Gedenken an die Novemberpogrome vor 85 Jahren

18. November 2023 - 18:00 Uhr

Anlässlich des 85. Jahrestages der Novemberpogrome fand in den Tagen rund um den 9. November 2023 eine Vielzahl von Veranstaltungen in Dresden statt. Den Anfang machte die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG) am 2. November mit einem Vortrag „Die Feuerwehr stand dabei und sah zu“ im Zentralwerk. Der Historiker Daniel Ristau stellte die Ergebnisse seiner Forschungen zu den Novemberpogromen von 1938 in Sachsen vor. Mit Hilfe von Fotografien, Stadtplänen, Zeitungsberichten und Zeitzeug:innenberichten ist es ihm gelungen, den Ablauf der Ereignisse in Dresden, Chemnitz, Leipzig, Görlitz und anderen Orten zu rekonstruieren. Die Angriffe auf Juden:Jüdinnen fanden auch tagsüber statt, erstreckten sich teilweise bis zum 13. November und fanden vor aller Augen statt. Deshalb wird seit einiger Zeit der treffendere Begriff „Novemberpogrome“ statt dem der „Reichspogromnacht“ verwendet.

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„War’s das mit eurer Kritik?“ „Keineswegs.“ – Interview mit dem Autor:innenkollektiv audioscript über das geplante „Gedenkareal Dresdner Norden“

11. März 2022 - 15:18 Uhr

Foto: Standort des ehemaligen Judenlagers am Hellerberg (Dez. 2021) 

Die Stadt Dresden hat einen Ideenwettbewerb zur Gestaltung eines Gedenkareals ausgeschrieben, welcher die nationalsozialistische Geschichte von Orten im Dresdner Norden sichtbar machen soll. Bei den Orten handelt es sich u. a. um den Alten Leipziger Bahnhof – Güterbahnhof Dresden-Neustadt, den Gebäudekomplex des ehemaligen Rüstungsbetriebs Goehle-Werk der Zeiss Ikon AG, der heute die Kultur- und Wohngenossenschaft „Zentralwerk“ beherbergt oder das ehemalige Judenlager am Hellerberg. Aber auch der Heidefriedhof, der Sowjetische Garnisonsfriedhof und der Dresdner Nordfriedhof sowie die ehemalige Polizeischule Hellerau auf dem heutigen Areal des Festspielhauses Hellerau und der Standort der ehemaligen Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (NAPOLA) Dresden gehören dazu. Zur Dekonstruierung des Opfermythos, die jahrelang fast ausschließlich von Antifaschist:innen betrieben wurde, möchte die städtische Verwaltung nun offenbar auch einen Beitrag leisten. So heißt es in der Ausschreibung, der Wettbewerb solle in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein schaffen, „dass die Bombardierung Dresdens eine zwölfjährige Vorgeschichte hatte.“ Das Ziel sei es, Erinnerungsorte „digital und analog“ zu markieren und „historische Zusammenhänge als Teil einer lokalhistorischen Aufarbeitung“ darzulegen.

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