Freiräume

Mehr als einhundert Menschen erinnern in „Ride of Silence“ an Fahrradtote

19. Mai 2017 - 11:05 Uhr

Mehr als 100 Menschen haben sich in Dresden am frühen Mittwochabend zum ersten Mal an einem „Ride of Silence“ beteiligt. Damit sollte allen im Straßenverkehr verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrern gedacht und gleichzeitig ein Zeichen für eine Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs demonstriert werden. Auf einer 20 Kilometer langen Runde wurde dazu an fünf weiß lackierten Fahrrädern gestoppt, die im Stadtgebiet als Mahnmale an tödlich verletzte Radfahrerinnen und Radfahrer erinnern sollen. Vom Hauptbahnhof ging es dazu auf knapp 20 Kilometern durch die Stadt und endete am Albertplatz. Nachdem an den mahnenden Fahrrädern in kurzen Redebeiträgen an die Umstände der Unfälle erinnert wurde, gedachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend mit einer Schweigeminute an die Toten.

Anders als Verlautbarungen in den Kommentarspalten lokaler Medien stellte Richard Bügel aus dem Organisationsteam noch einmal die Hintergründe der Aktion klar: „Der ‚Ride of Silence‘ macht die erschütternden Schicksale der verstorbenen Radfahrer*innen greifbar und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, öffentlich Anteilnahme zu zeigen. Wichtig ist uns, ein Zeichen setzen und Veränderungen der Verkehrspolitik einfordern. Es muss für jeden möglich sein, angst- und stressfrei Fahrrad zu fahren. Ohne eine Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs kann die Vision einer Stadt ohne Verkehrstote nicht erreicht werden.“

Die stillen Gedenkfahrten haben ihren Ursprung in den USA und finden dort bereits seit mehreren Jahren statt. Der erste „Ride of Silence“ wurde 2003 in Dallas (Texas) begangen. Seitdem wird die im Unterschied zur Critical Mass schweigend und häufig in weißer Bekleidung durchgeführte Veranstaltung jährlich an jedem dritten Mittwoch im Mai abgehalten. In diesem Jahr wurden vergleichbare Aktionen weltweit in über 400 Städten durchgeführt. Allein in Deutschland nahmen dabei 2017 an ähnlichen Veranstaltungen mehr als 2.000 Menschen in insgesamt dreizehn Städten teil.


Veröffentlicht am 19. Mai 2017 um 11:05 Uhr von Redaktion in Freiräume

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