Kultur

Kritik an Filmvorführung in der Schauburg

27. September 2011 - 13:17 Uhr - 6 Ergänzungen

Schon am 11. September wurde im Neustädter Filmtheater Schauburg der Film „Verdammter Frühling“ gezeigt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der kemalistischen Atatürkgesellschaft Karlsruhe und der rechtslastigen Politsekte „Bund gegen Anpassung“, die im Vorfeld im eher alternativ geprägten Kneipenviertel Äußere Neustadt mit Plakaten auf den Termin aufmerksam gemacht hatte. In dem Film stellte der italienische Journalist und Dokumentarfilmer Fulvio Grimaldi vor ausverkauftem Saal „die unterdrückte Wahrheit über die NATO-Aggression gegen Libyen“ vor und lies dazu Teile der Gaddafi nahen libyschen Bevölkerung zu Wort kommen.

Der „Bund gegen Anpassung“ (BgA) entstand ursprünglich im linken und autoritären K-Gruppen-Spektrum. Der BgA tritt im Osten auch als „Rotes Forum“ auf und nannte sich früher „Marxistisch-Reichistische Initiative“. Einer seiner Chefvordenker ist der 1948 in Frankfurt am Main geborene Fritz Erik Hoevels. Der am 10. Jahrestag der Anschläge auf das World Trade Center gezeigte Film wurde im AHRIMAN-Verlag vertrieben, für den sich wiederum der BgA verantwortlich zeigt. Der Verlag warb jüngst mit einem Werbebanner für das BgA-Monatsmagazin „Ketzerbriefe“ auf der Internetseite des neurechten Magazins „Blaue Narzisse“. In den 80er setzte sich der Verein für eine Zwangs-Tätowierung von Aids-Infizierten ein und warb mit Botschaften wie „Fünf Milliarden sind vier Milliarden zuviel […]“ für eine konsequente Bevölkerungsreduktion.

Der vor dem Beginn der eigentlichen Veranstaltung in Kenntnis gesetzte Leiter der Schauburg zeigte sich überrascht und gestattete die Verteilung eines Infoblattes, welches sich mit den Hintergründen des BgAs auseinandersetzte.


Veröffentlicht am 27. September 2011 um 13:17 Uhr von Redaktion in Kultur

Ergänzungen

  • ach ja. habt ihr euch mal mit dem content des dort gezeigten auseinander gesetzt? … typisches linken fail was ihr hier abzieht.
    btw. ging es um eine dokumentation die ein italienischer journalist angefertigt hat und welche MIT unterstüzung der oben genannten bösen vereine gezeigt werden konnte.

  • Müsste der Artikel nicht besser „Kritik an der Vergangenheit des Organisators einer Filmvorführung“ heißen? Und ist das nicht eine völlige Nebensächlichkeit? Wäre es besser, wenn derselbe Film von einem beliebigen anderen Organisator gezeigt worden wäre? Auf den Film selbst bist Du immerhin gar nicht eingegangen. Die NATO führt seit Monaten Krieg in Libyen und unterstützt Verbrecher – das scheint hier aber uninteressant zu sein. Unsere Mainstream-Medien belügen uns – egal. Dann hat endlich mal ein einziger Dokumentarfilmer einen ausgleichenden Film produziert – uninteressant für Dich. Ganz wichtig ist statt dessen ist, bei welchem Verlag der Dokumentarfilmer untergekommen ist (das ist nämlich der Hintergrund, weshalb der BgA damit zu tun hatte).

    Kleiner Tipp: Das Mikrofon, welches der Filmproduzent in der Schauburg benutzt hatte, stammt höchstwahrscheinlich aus China. Menschenrechte und so … da lässt sich bestimmt noch eine weitere vernichtende Filmkritik daraus basteln!

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