Nazis

Sachsen: “Freie Kräfte” stärker als die NPD

12. Juni 2010 - 21:01 Uhr

Die rechtsextreme Szene verliert in Sachsen weiter an Mitgliedern. Laut dem am 08. Juni 2010 in Dresden vorgestellten Verfassungsschutzbericht wurden im Freistaat im Jahr 2009 rund 2.700 Rechtsextremisten gezählt, 2008 waren es noch 2800 und 2006 noch 3180 Personen, berichtet der MDR. Nach Angaben von Innenminister Markus Ulbig (CDU) sank gleichzeitig die Zahl der rechtsextrem motivierten Straftaten um 19 Prozent. Insgesamt waren demnach 1.969 Delikte registriert worden, darunter auch 84 gewalttätige Angriffe, etwa ein Drittel weniger als 2008. Es gebe Anzeichen dafür, dass die staatlichen und bürgerschaftlichen Initiativen nicht ohne Erfolg seien, sagte Ulbig den Angaben zufolge.

Nach Angaben des Innenministers befindet sich die rechtsextreme Szene in einem Wandel. Erstmals sei das Lager der Kameradschaften und der sogenannten “Freien Kräfte” mit rund 950 Anhängern stärker als das der rechtsextremen Parteien mit 840 Personen. Dies habe auch Auswirkungen auf die Machtverhältnisse, heißt es in dem MDR-Bericht weiter. Dem Verfassungsschutzbericht zufolge sank die Mitgliederzahl der NPD auf 800 und der DVU auf nur noch 40 Personen. Vor zwei Jahren waren noch 850 NPD-Mitglieder gezählt worden.

Nach Einschätzung von Verfassungsschutzpräsident Reinhard Boos hat die NPD ihren “Zenit überschritten”. Dennoch sei sie weiter die stärkste rechtsextremistische Organisation in Sachsen. Angesichts des Mitgliederverlusts und verfehlter Wahlziele suche sie die Zusammenarbeit mit den jugendorientierten freien Kräften, die für eine Verherrlichung des Nationalsozialismus stünden. Insbesondere in Nordsachsen sei dies besonders weit vorangeschritten. Ein aus diesem Raum stammender führender Funktionär der freien Kräfte sei mittlerweile Organisationsleiter der NPD. Auf der anderen Seite wolle die Partei weiter unzufriedene Wähler ansprechen und über ihre Szene hinauswirken, so Boos.

Quelle: NPD Blog (08.06.10)


Veröffentlicht am 12. Juni 2010 um 21:01 Uhr von Redaktion in Nazis

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