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Dresdner FAU zeigt sich solidarisch mit den Protesten in Frankreich

15. Juni 2016 - 22:50 Uhr

Zeitgleich mit den Protesten in Paris folgten am Dienstag etwa 30 Menschen einem Aufruf der Basisgewerkschaft FAU, um sich in Dresden mit den seit Wochen anhaltenden Protesten gegen die geplanten Arbeitsmarktreformen in Frankreich solidarisch zu zeigen. Auf ihrem Weg durch Löbtau riefen sie in Redebeiträgen und auf Flugblättern die Bevölkerung nicht nur zu ähnlichen Aktionen auch in Deutschland auf, sondern thematisierten zugleich die gestiegene Zahl rechter Übergriffe aus der jüngeren Vergangenheit. Während ein Teil der Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels aus ihren Häusern heraus der Demonstration applaudierte, kam es auf der Gröbelstraße zu einem Zwischenfall, als Unbekannte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Eiern und einem Böller bewarfen.

Angesichts immer neuer Gesetzesverschärfungen und einer stetig wachsenden Zahl prekärer Beschäftigungsverhältnisse und Leiharbeit, sei es an der Zeit, sich auch in Deutschland stärker zu organisieren: „Wir stellen fest, dass wirkliche Verbesserungen nur durch von Staat und Wirtschaft unabhängige Basisbewegungen erkämpft werden. Die Logik des Marktes richtet sich letztlich immer gegen uns als Lohnabhängige.“ Zugleich erinnerten sie an die Versuche von Nazis, „solidarische Selbstorganisation und ihre Akteure anzugreifen, einzuschüchtern und Mundtot zu machen“ und verwiesen dazu auf die Versuche rechter Bewegungen und Parteien, Erwerbstätige und Erwerbslose immer weiter zu entrechten. In den zurückliegenden Monaten seien auch in Dresden immer wieder Hausprojekte, Nachbarschaftszentren, Gewerkschaftsmitglieder und geflüchtete Menschen Ziel von Anfeindungen und rechter Gewalt geworden.

Aus diesem Grund fand unmittelbar vor dem neu eröffneten Laden der bei Nazis sehr beliebten Modemarke „Thor Steinar“ eine Kundgebung statt. In einem Redebeitrag wurden die neuen Mieter als „Festigung der rechten Strukturen“ in Löbtau bewertet. Inzwischen existieren „neben der Wohnung von einem hochrangigen AfD’ler auf der Reisewitzer Straße, Nazi-WGs und Wohnungen u. a. auf der Gröbelstraße, der Altonaer, der Columbusstraße“ inzwischen auch mehrere öffentliche Treffpunkte in unmittelbarer Nähe zur Kesselsdorfer Straße. Aus diesem Grund riefen sie die Bevölkerung dazu auf, aufeinander aufzupassen und den Stadtteil zu einer „NoGo-Area“ für Nazis, sowie alle „Feinde der Freiheit, der Lohnabhängigen und des Lebens“ zu machen.


Veröffentlicht am 15. Juni 2016 um 22:50 Uhr von Redaktion in Nazis, Soziales

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