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Seebrücke Dresden mit Bannerdrop gegen Sterben im Mittelmeer

25. April 2021 - 16:34 Uhr

Die Seebrücke Dresden beteiligte sich am Samstag mit einem spontanen Bannerdrop an der Carolabrücke an den bundesweiten Aktionstagen, zu denen das Bündnis zuvor aufgerufen hatte. Nachdem am vergangenen Donnerstag nach Berichten von SOS Mediterranee mindestens 120 Menschen beim einem Bootsunglück im Mittelmeer ertranken, rief das bundesweite Bündnis SEEBRÜCKE unter dem Motto „THEY LET THEM DROWN „ zu Aktionen auf.

„Handeln statt Verhandeln“ oder „Solidarität die an Nationalgrenzen endet, ist keine“ stand auf den Bannern, welche über dem Elberadweg angebracht wurden. Zusätzlich machten die Aktivist:innen mit Kreidebotschaften wie „Seebrücke statt Seehofer“ auf dem Radweg unter der Brücke auf die unhaltbaren Zustände an Europas Außengrenzen aufmerksam.

In einer Erklärung skandalisierte die Seebrücke Dresden ein neues Abkommen mit der libyschen Küstenwache: „Während die Behörden Menschen im Mittelmeer ertrinken ließen, willigte die Bundesregierung in die weitere Unterstützung der sogenannten libyschen Küstenwache unter der Marinemission EUNAVFOR MED IRINI ein. Menschen, die vor den unhaltbaren Zuständen in Libyen fliehen, sollen vor der Küste abgefangen und zurück gebracht werden in Lager, wo sie Folter, Vergewaltigung und Mord erwarten.“

Die libysche Küstenwache aber auch die europäische Grenzschutzagentur Frontex ist damit Teil des Problems, dies zeigt auch, dass bei dem Unglück am Donnerstag sowohl die „sogenannte libysche Küstenwache“ als auch Frontex informiert waren, jedoch keinerlei Hilfe schickte und die Menschen sterben ließen. Frontex beobachtete den Untergang des Bootes sogar mit einem Flugzeug. Seit Jahren steht die europäische Grenzschutzagentur für ihre menschenrechtswidrigen Einsätze sowie illegalen Push-Backs unter Beschuss. Einer politischen Aufklärung sowie parlamentarischen Kontrolle entzieht sich die Agentur.

Für die Sprecherin der Seebrücke, Elisa Schmidtke, steht deswegen fest: „Einmal mehr entziehen sich die europäischen Staaten ihrer Verantwortung, Such- und Rettungsaktionen zu koordinieren. Es war kein Unfall, sondern ein politisch gewolltes Sterbenlassen. Wir lassen nicht zu, dass durch die rassistische Abschottungspolitik der Bundesregierung und Europas täglich weiter Menschen sterben und fordern eine die Entkriminalisierung der zivilen Seenotrettung, eine staatlich organisierte Seenotrettung, ein Ende der Zusammenarbeit mit der sogenannten libyschen Küstenwache, sichere Fluchtrouten für alle schutzsuchenden Menschen, ein Ende der Abschottungspolitik und umfassende humanitäre Aufnahme von Menschen in Not.“

Bildquelle: @Pixel_Roulette


Veröffentlicht am 25. April 2021 um 16:34 Uhr von Redaktion in News

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