Alle Artikel zum Thema: Theater

Kultur

Am Staatsschauspiel läuft derzeit das Stück „Der Tartuffe oder Kapital und Ideologie“.

12. Februar 2023 - 22:07 Uhr

Szene aus dem Stück "Der Tartuffe oder Kapital und Ideologie" mit dem Tartuffe im Vordergrund

Eine Rezension

Auf großer Bühne inszeniert der Regisseur Volker Lösch die Geschichte einer Hausgemeinschaft von den 1980er Jahren bis kurz nach dem Bankencrash an der New Yorker Börse des Jahres 2008. Dabei spart das Stück geschrieben von Soeren Voima nicht an audiovisuellen Eindrücken: wechselnde Kostüme, ein sich änderndes Bühnenbild und Musikeinspieler aus den jeweiligen Jahren liefern zusammen ein ordentliches Spektakel. Die Aufführung beginnt mit einem lauten Knall und geht mitunter schrill weiter, viel Sex, Geschrei und Hektik, ein bisschen Slap-Stick Humor. An manchen Stellen ist es zu viel des Guten, doch das Stück provoziert gekonnt auch einige Lacher. Die Momente, in denen die Ohren unnötig dröhnen sind nicht allzu häufig. Und schließlich geht es, in dem an eine Komödie des französischen Schriftstellers Molière angelehnten Stück, um die Modernisierung des Kapitalismus im 21. Jahrhundert. Das war bekanntlich ein Vorgang, der auch mit einigem Spektakel und viel Lärm einher ging. 

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Freiräume | Kultur | Soziales

Kunst, Kultur, Krise? – welche Unterstützung notwendig ist

27. März 2020 - 22:16 Uhr

Im Bereich der Kultur tätige Menschen sind derzeit stark von den Ausgangsbeschränkungen und finanziellen Konsequenzen im Zuge der Corona-Pandemie betroffen. Da große Menschenansammlungen ein hohes Infektionsrisiko bedeuten, waren Museen, Theater, Kinos, Opern, Ausstellungen und Kulturveranstaltungen aller Art sofort betroffen. Für die meist freischaffenden Künstler:innen in Musik, Literatur, Tanz, Theater und Bildender Kunst verschlimmert sich die Lage gerade zunehmend. Mit jedem Tag, an dem keine Veranstaltungen stattfinden können, fallen Aufträge weg, Honorare werden nicht gezahlt und es entstehen massive Lücken im sowieso schon knappen Geldbeutel. 

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Lesens-/Sehenswert

Infame Kommentare

10. November 2011 - 09:47 Uhr

Das Dresdener Theaterfestival „Fremd“ erzielt große Resonanz beim Publikum. Islamfeindliche Angriffe gegen arabische Künstler überschatten den Erfolg.

Quelle: taz (07.11.2011)


Kultur

Alles Opfer! oder Grenzenlose Heiterkeit

23. September 2011 - 08:06 Uhr

Alles Opfer! oder Grenzenlose Heiterkeit (Foto: Matthias Horn, Quelle: Staatsschauspiel Dresden)

Bericht von der Premiere eines surrealen Stückes deutscher Erinnerungsängste am 17. September im Kleinen Haus Dresden

Von Danilo Starosta

Erika Steinbach, Inka oder auch Katharina Witt und diverse Aufklärungsjournalisten interpretiert mein Gehirn in das Stück. Auch wenn diese nichts mit den Geschichten der Figuren zu tun haben, nicht mit Marie Wagner, dem Schlagersternchen, dessen Karriere vom Vater in der DDR gestartet wurde, nicht mit der Geschichte der ihren Fluchtversuch verdrängenden Grottenolmforscherin Antonia Lammert und auch nicht mit Martha Dreier, der Naziwitwe aus Überzeugung und ohne Scham. Tillich und Merbitz konstruiere ich beim Zuschauen hinein. Diese sind sicher nicht im Schlagergeschäft wie dieser Lennart Wagner, Vater, Manager und Ex-Sänger, doch beginnen ihre Geschichten eben auch in dieser so fernen DDR und sie sind auch irgendwie immer noch in ihrem „Geschäft“. So fast unter sich, also homogen ostich, „Zonis beieinander sein“, hätten sie eine Schicksalsgemeinschaft sein können.

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Kultur | News

Ein Stargast für die Zwingerfestspiele

23. Dezember 2009 - 11:21 Uhr

Eine der Hauptrollen in den ab Sommer 2010 geplanten Zwingerfestspielen in Dresden will Fernsehregisseur Dieter Wedel mit dem nicht mehr ganz taufrischen 106jährigen Johannes Heesters besetzen. Seit seinem Engagement im benachbarten Deutschen Reich boykottiert das niederländische Publikum den in Deutschland beliebten Schauspieler und Sänger. Heesters wird vorgeworfen, im Nationalsozialismus mit den Nazis kollaboriert zu haben. Bei einem Besuch im Konzentrationslager Dachau im Frühjahr 1941, soll er nach Zeugenaussagen eines ehemaligen Häftlings zur Unterhaltung der Wachmannschaft aufgetreten sein. Eine Gerichtsverhandlung über die Hintergründe konnte den Vorwurf im vergangenen Jahr nicht zweifelsfrei entkräften. Der Illustrierten „Bunte“ gegenüber erklärte Heesters daraufhin, dass er „alle Fragen zu dieser unglückseligen Zeit [..] künftig nie mehr beantworten“ werde. Politik habe ihn sowohl damals, als auch heute nicht interessiert. Genau der richtige Mann sozusagen für ein Kulturevent der Superlative in Dresden.

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