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Hausdurchsuchungen wegen Brandanschlag auf Fahrzeuge in der Offizierskaserne Dresden

18. März 2012 - 21:08 Uhr - 3 Ergänzungen

Knapp drei Jahre nach dem Brandanschlag auf die Offizierschule des Heeres in Dresden, hat das LKA gemeinsam mit Staatsschutzbeamten aus Brandenburg am Donnerstag drei Wohnungen eines Geschwisterpaares im brandenburgischen Finsterwalde durchsucht. Dabei wurden neben Handys, Speichermedien, Kameras und PC-Technik auch Sprühschablonen sowie diverse Flüssigkeiten und Substanzen beschlagnahmt. Außerdem sei von den Betroffenen sowohl die Fingerabdrücke als auch DNA-Proben genommen worden sein. Die Ermittler werfen den Beschuldigten vor, sich an dem Brandanschlag auf einen Bundeswehrfuhrpark am 13. April 2009 beteiligt bzw. die „Aufklärung im Vorfeld“ vorgenommen zu haben.

Bei der mehrstündigen Durchsuchung wurde u.a. nach Autoglühlampen, schwarzen OBI-Ordnungskisten, Kurzzeitweckern, Lageplänen, Fotos, Brandsatzanleitungen, sowie entsprechenden Vor- und Nachbereitungsaufzeichnungen gesucht. Begründet wurde die Aktion damit, dass bei den Razzien im vergangenen Jahr Material gefunden worden sei, welches eine Verbindung zum Brandanschlag auf Fahrzeuge der Bundeswehr nahegelegt hätte. Nach Angaben der Kampagne Hundertneunundzwanzig eV liegt auf Grund der „zielgerichteten“ Durchsuchung der Verdacht nah, dass es im Vorfeld über längere Zeit Observierungen gegeben hat und sich auch das BKA an den Ermittlungen beteiligt.

Bei dem Anschlag waren nach Bundeswehrangaben am Ostermontag 2009 etwa 40 Fahrzeuge im Wert von 3,3 Millionen Euro von den Flammen zum Teil komplett zerstört worden, Menschen wurden jedoch nicht verletzt. Den Ermittlern zufolge soll durch Unbekannte in der Nacht zum Ostermontag zwischen 1:45 Uhr und 2:45 Uhr zunächst die Spitze des Zauns um das Bundeswehrgelände gekappt und im Anschluss daran acht bis zehn Brandsätze unter verschiedenen Fahrzeugen platziert worden sein. Eine anschließende Großfahndung mit Hunden und Hubschraubern blieb bisher ebenso erfolglos, wie die Ermittlungen einer 30-köpfigen Sonderkommission „Albertstadt“, die mit Unterstützung des BKA in den Folgewochen insgesamt 4.000 Zeugenbefragungen durchführte. Zu diesem Zweck waren auch zehntausende Mobilfunkdaten aus dem Bereich der Dresdner Neustadt beim Sächsischen Landeskriminalamt gespeichert und ausgewertet worden.


Veröffentlicht am 18. März 2012 um 21:08 Uhr von Redaktion in News

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