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Tod eines Asylsuchenden in Löbtau

27. April 2015 - 12:31 Uhr

Nach dem gewaltsamen Tod eines 32jährigen Mannes in einer Unterkunft für Asylsuchende auf der Tharandter Straße am Sonntag, hat sich das Netzwerk „Willkommen in Löbtau“ zu Wort gemeldet. Die nach Deutschland geflüchteten Menschen hätten sich bislang in Löbtau sehr wohl gefühlt. Durch den auch für sie traumatischen Vorfall wächst bei ihnen jetzt die Angst, dass die Stimmung im Viertel kippen könnte. So sei es bereits kurz nach der Tat im Beisein von Mitgliedern des Netzwerkes auf der Straße zu offenen Anfeindungen gegen sie gekommen. Einige der Asylsuchenden hatten sich am Sonntag nicht mehr wohl dabei gefühlt, in das Haus zurückzukehren, woraufhin ihnen das Netzwerk einen Rückzugsraum in der Nachbarschaft anbot.

Der 32-Jährige war nach Polizeiangaben am frühen Sonntagmorgen in der Unterkunft mit einem 28jährigen Mann in Streit geraten. Bei der anschließenden Auseinandersetzung war der Mann durch ein Messer so schwer verletzt worden, dass er trotz einer medizinischen Notversorgung wenig später an seinen schweren Verletzungen verstarb. Die mutmaßliche Tatwaffe konnte von der Polizei sichergestellt werden. Das Netzwerk hofft nun auf eine zügige Aufklärung des Falles durch die Ermittlungsbehörden. „Für uns ändert sich das Verhältnis zu den Bewohnern nicht. Anstatt Ablehnung benötigen die Asylsuchenden gerade jetzt Unterstützung durch das Netzwerk und die Nachbarschaft.“, kündigte Frederik Kuschewski von „Willkommen in Löbtau“ an.

Der vermeintliche Täter konnte kurz darauf von der Polizei unweit des Tatortes festgenommen werden und befindet sich derzeit in Polizeigewahrsam. Die Dresdner Staatsanwaltschaft und die Polizei ermitteln nun, wie es zu der tödlichen Auseinandersetzung kommen konnte. Erst zu Beginn des Jahres war ein 20 Jahre alter Mann aus Eritrea wenige Meter von seiner Unterkunft im Stadtteil Leubnitz-Neuostra entfernt, tot aufgefunden worden. Nur eine Woche später hatte die Polizei einen Mitbewohner des Mannes als mutmaßlichen Täter verhaftet. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.


Veröffentlicht am 27. April 2015 um 12:31 Uhr von Redaktion in News

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