Alle Artikel zum Thema: DDR

Nazis

Was geht am Sonntag? (Update 16.06.)

16. Juni 2012 - 10:00 Uhr - 4 Ergänzungen

Am kommenden Wochenende ist nach dem Debakel im Februar erneut eine rechte Demonstration in Dresden geplant. Wie in den vergangenen Jahren auch, wollen die Nazis ab 12 Uhr unter dem Motto: „Damals wie heute: Freiheit muß erkämpft werden“ vom Postplatz durch Teile der Dresdner Innenstadt laufen. Dazu verteilten sie in den letzten Tagen Flugblätter in einigen östlichen Stadtteilen. In den Morgenstunden des 17. Junis werden Vertreterinnen und Vertreter der Stadt wie in den letzten Jahren auch gemeinsam mit den Nazis am „Panzerketten“-Mahnmal auf dem Postplatz eine Erinnerungsveranstaltung abhalten. Vor einem Jahr waren knapp 300 Nazis unter lautstarkem Protest und großer Polizeibegleitung über den Bahnhof Mitte wieder zurück zum Postplatz gelaufen.

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Kultur

Alles Opfer! oder Grenzenlose Heiterkeit

23. September 2011 - 08:06 Uhr

Alles Opfer! oder Grenzenlose Heiterkeit (Foto: Matthias Horn, Quelle: Staatsschauspiel Dresden)

Bericht von der Premiere eines surrealen Stückes deutscher Erinnerungsängste am 17. September im Kleinen Haus Dresden

Von Danilo Starosta

Erika Steinbach, Inka oder auch Katharina Witt und diverse Aufklärungsjournalisten interpretiert mein Gehirn in das Stück. Auch wenn diese nichts mit den Geschichten der Figuren zu tun haben, nicht mit Marie Wagner, dem Schlagersternchen, dessen Karriere vom Vater in der DDR gestartet wurde, nicht mit der Geschichte der ihren Fluchtversuch verdrängenden Grottenolmforscherin Antonia Lammert und auch nicht mit Martha Dreier, der Naziwitwe aus Überzeugung und ohne Scham. Tillich und Merbitz konstruiere ich beim Zuschauen hinein. Diese sind sicher nicht im Schlagergeschäft wie dieser Lennart Wagner, Vater, Manager und Ex-Sänger, doch beginnen ihre Geschichten eben auch in dieser so fernen DDR und sie sind auch irgendwie immer noch in ihrem „Geschäft“. So fast unter sich, also homogen ostich, „Zonis beieinander sein“, hätten sie eine Schicksalsgemeinschaft sein können.

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Nazis

Naziaufmarsch am 17. Juni geplant (Update 16.06.)

11. Juni 2011 - 13:16 Uhr - 3 Ergänzungen

Quelle: Recherche OstAnlässlich des so genannten „Volksaufstandes“ planen regionale Nazis am 17. Juni erneut eine Demonstration durch die Altstadt von Dresden. Im vergangenen Jahr hatten fast 200 linke Demonstrantinnen und Demonstranten gegen den Aufmarsch vom Postplatz über die Wilsdruffer Straße, vorbei am Dresdner Rathaus und über den Dr. Külz-Ring zurück zum Postplatz protestiert. Am Rande der Proteste war es immer wieder zu Übergriffen und Drohungen durch die eingesetzte Polizei auf Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gegenveranstaltung gekommen. Auch in diesem Jahr hat ein Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften und antifaschistischen Gruppen unter dem Motto „1706/ Kein Platz für Nazis“ zu Protesten aufgerufen.

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Antifa | Freiräume

Rückwärts immer, vorwärts nimmer

11. Februar 2011 - 12:18 Uhr - Eine Ergänzung

Das Verwaltungsgericht hat am Donnerstag den von den Ordnungsbehörden der Stadt Dresden erlassenen Verlegungen zweier Kundgebungen auf der Altstädter Elbseite zugestimmt. Auch der geplante Spaziergang auf den Spuren nationalsozialistischer Verbrechen wurde mit der Entscheidung defacto verboten. Das Gericht folgte damit den Anträgen der Dresdner Versammlungsbehörde, die sich dem polizeilichen Konzept der konsequenten räumlichen Trennung verpflichtet gefühlt hat. Damit zeigen die Verantwortlichen in der Stadt einmal mehr, was sie von legitimen Protest in sichtweite von Naziaufmärschen aber auch anderen Vorstellungen von Formen des Gedenkens hält. Dies ist jedoch nicht nur ein Beleg für den Machtanspruch einer jahrelang CDU alleinregierten Landeshauptstadt, die ihren historischen Alleinvertretungsanspruch auf den 13. Februar im Dezember 2009 mit einer umstrittenen Gesetzesänderung auf Landesebene rechtlich umsetzen konnte. Darin enthalten ist außerdem immer wieder die in diesem Zusammenhang praktizierte Gleichsetzung der Opfer im Nationalsozialismus mit denen der DDR Diktatur.

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Events

Veranstaltungsreihe jüdisches Leben in der DDR

20. Mai 2010 - 16:00 Uhr

Menschen, Politik und jüdisches Leben – Antisemitismus in der DDR, ein Mythos?

Die Ausstellung mit Tafeln der jüdischen Gemeinde Dresden (Brüder und Fremde) und Tafeln der jüdischen Gemeinde Leipzig (Juden in der DDR) wird täglich am Wochentag zwischen 16.00 – 19.00 Uhr zusehen sein.

Alle Veranstaltungen finden in der Gedenkstätte Münchner Platz (Linie 3 bis Münchner Platz) statt.

Programm:

Montag 7.06.2010

18.00 Uhr – 19.30 Uhr:

Eröffnung und Einführung durch Herbert Lappe und Nora Goldenbogen
Anschließend: Vortrag von Herbert Lappe

Jude bleiben – Deutscher werden. 250 Jahre deutsch-jüdische Geschichte anhand von Dokumenten meiner Familie.

  • Warum kam Salomon Freyhan vor ca. 250 Jahren nach Breslau?
  • Weshalb heiratete er in Berlin und musste die Stadt innerhalb von 14 Tagen verlassen?
  • Was bedeutete für meine Vorfahren die jüdische Emanzipation?
  • Wie kamen sie nach Sachsen und was taten sie in Chemnitz?
  • Weshalb kämpften Juden als Freiwillige im Ersten Weltkrieg – und wurden dennoch für die Niederlage mit verantwortlich gemacht?
  • Wie erging es meine Vorfahren während der NS-Zeit?
  • Weshalb gingen meine Eltern nach der Emigration in die DDR?

19.30 Uhr – 20.30 Uhr:

Diskussionsrunde und gestellte Fragen der Teilnehmer_innen an Referenten

Mittwoch 09.06.2010

18.00 Uhr – 20.30 Uhr:

Vortrag über Juden in der DDR – Berichte aus Dresden
Frau Dr. Nora Goldenbogen (Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Dresden) spricht über Leon Löwenkopf (Verhaftung des Leiters der jüdischen Gemeinde durch die SED-Behörde 1950) à erster Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Dresden nach der Schoa
Nora Goldenbogen schrieb ein Buch über Löwenkopf (Biografie)
Außerdem kurze Einleitung von Ihr: Zum Zusammenhang zwischen Antisemitismus und spätstalinistischen Säuberungswellen in Sachsen zwischen 1949 und 1953

    19.30 Uhr – 20.30 Uhr:

    Diskussionsrunde und gestellte Fragen der Teilnehmer_innen an Referentin

    Freitag 11.06.2010

    18.00 Uhr – 19.00 Uhr:

    Filmvorführung zum Thema Jüdisches Leben in der DDR

    19.00 Uhr – 20.30 Uhr:

    Diskussionsrunde und Austausch von Information der Teilnehmer_innen über den Film

    Montag 14.06.2010

    18.00 Uhr – 19.30 Uhr:

    Vortrag:„Kommunismus und Antisemitismus in der DDR“
    Prof. Mario Kessler
    Inhalt: Verhältnis der KPD und den Juden und Jüdinnen, der „Fall Merker“ (seine Vorgeschichte und die Folgen)

    19.30 Uhr – 20.30 Uhr:

    Diskussionsrunde und gestellte Fragen der Teilnehmer_innen an den Referenten

    Mittwoch 16.06.10

    18.00 Uhr – 19.30 Uhr:

    Abschluss: „Neues Deutschland, alter Antisemitismus?“
    Prof. Wolfgang Benz (Antisemitismusforschung an TU Berlin)
    Inhalt: Judenfeindlichkeit in der DDR und deren Auswirkungen bis heute

    19.30 Uhr – 20.30 Uhr:

    Diskussionsrunde und gestellte Fragen der Teilnehmer_innen an Referenten


    Kultur | News

    Filmtipp: OstPunk! Too much Future

    17. März 2009 - 10:58 Uhr

    Auch in der DDR entwickelte sich wenn auch zehn Jahre später eine Punkrockbewegung. Carsten Fiebeler hat für seine 2006 entstandene Dokumentation sechs Protagonisten der Ostpunkszene vor die Kamera gebracht. Neben den Interviews gibt es jede Menge Archivmaterial aus den 70er- und 80er-Jahren, mit Propaganda- und privaten 8mm-Aufnahmen. „Too much Future“ erzählt von einer wilden Zeit, vom Leben danach und der Unterdrückung durch den Staat.