Freiräume | Kultur

Freiraumvernetzung gegründet

14. März 2013 - 01:42 Uhr - 3 Ergänzungen

In Dresden treffen sich seit einigen Monaten die verschiedenen in der Stadt organisierten Kultur- und Freirauminitiativen, um gemeinsam über die Zukunft und die drohende Räumung selbstorganisierter zu debattieren. Als Ergebnis dieser Diskussion und aus dem Bedürfnis heraus, Teilhabe, Mitbestimmung und Selbstentfaltung zu erreichen, fand am 24. Februar in der Motorenhalle in Dresden-Friedrichstadt das Gründungstreffen der Interessengemeinschaft Freiräume (IG freiräume) statt. In ihrem Aufruf für eine am 23. März geplante Fahrraddemonstration kritisieren sie, dass die Stadt mit ihrer „marktorientierten Politik“ tatenlos dabei zusieht, wie immer mehr unkommerziell genutzte Räume gekündigt werden, um Platz für „Investitionsprojekte, teure Mietwohnungen, Büroräume und Einkaufszentren“ zu schaffen.

Das Ziel der neu geschaffenen Vernetzung ist es nicht nur, den Fortbestand der noch existierenden Räume im kulturellen, sozialen und politischen Bereich zu sichern, sondern darüber hinaus perspektivisch auch Ideen für neue Projekte umzusetzen. Ein erster Schritt soll es sein, die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren, um in Zukunft gemeinsam aktiv an „Veränderungen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen“ mitzuwirken und mit eigenen Aktionen gezielt gegen die „Verdrängungs- und Ausgrenzungsprozesse“ vorzugehen. In Dresden wurde in diesem Jahr etlichen Projekten die Räumlichkeiten gekündigt, so droht die Stadt neben dem Freiraum Elbtal, dem friedrichstadtZentral, den Hufewiesen in Trachau, den alternativen Wohnprojekten Praxis in Löbtau sowie der RM16 in Pieschen, auch den Wertstoffhof abfallGUT e.V., das „büdchen“ in der Stauffenbergallee 11 und die Werk-Stadtpirat*innen zu verlieren.

Als erste Aktion ist eine große Fahrraddemonstration am 23. März zu den von einer Schließung akut bedrohten Projekten geplant. Startpunkt ist um 14 Uhr vor dem Sitz der Gagfah auf der Ostra-Allee 9. Mit ihrem solidarischen und lautstarken Fahrradumzug will die Interessengemeinschaft der mehr als 20 Freiraum- und Kulturprojekte nicht nur ein erstes Zeichen für die sechs aktuell betroffenen Projekte, sondern auch für den Erhalt städtischer Freiräume insgesamt setzen. In Vorbereitung auf den Tag, findet bereits am kommenden Samstag ab 11 Uhr eine „außerordentliche Fahrrad-Werkstatt“ in der Leipziger Straße 33a statt, um dann am 23. März zusammen „mit geölten Ketten, gut justierten Bremsen, leuchtenden Lichtern und Ohren dem Stadtbild Dresdens einen ordentlich bunten Besuch abzustatten“.


Veröffentlicht am 14. März 2013 um 01:42 Uhr von Redaktion in Freiräume, Kultur

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