Nazis

Rechter Übergriff am Sonntag

27. Januar 2015 - 02:12 Uhr - 3 Ergänzungen

Nur wenige Stunden nach dem Ende einer Kundgebung von PEGIDA kam es in der Friedrichstadt zu einem offenbar rassistisch motivierten Übergriff auf einen vor dem Bürgerkrieg in Libyen geflohenen jungen Mann. Gegen 19 Uhr sei der Mann an der Straßenbahnhaltestelle Schäferstraße von vier unbekannten Männern angegriffen und geschlagen worden sein. Anschließend habe einer der Täter einen Hitlergruß gezeigt und rechte Parolen gerufen. Der Betroffene konnte schließlich vor der Gruppe fliehen. Inzwischen hat das Operative Abwehrzentrum (OAZ) der sächsischen Polizei Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeugen der Tat. Personen, die etwas beobachtet haben werden gebeten, sich unter der 0351-4832233 bei der Polizeidirektion Dresden zu melden.

Die Tat reiht sich ein in einer Serie von Übergriffen auf Migrantinnen und Migranten. Allein im Januar kam es einer unvollständigen Chronik der Opferberatung des RAA Sachsen zufolge zu insgesamt fünf teilweise bewaffneten Überfällen auf Asylsuchende in der Stadt. Insgesamt steht Sachsen bei der Zahl der dokumentierten rassistisch motivierten Körperverletzungen bundesweit an der Spitze. Nach Angaben der Amadeo Antonio Stiftung und Pro Asyl kam es allein im vergangenen Jahr zu 153 Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte, in 77 Fällen wurden geflüchtete Menschen zum Ziel tätlicher Angriffe. Zudem finden in Deutschland Woche für Woche im Schnitt fünf rassistische Kundgebungen oder Demonstrationen statt, in denen gegen Asylsuchende gehetzt wird.


Veröffentlicht am 27. Januar 2015 um 02:12 Uhr von Redaktion in Nazis

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