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Erfolgreiche zweite Nachttanzdemo in Dresden und Hausbesetzung

20. September 2009 - 02:30 Uhr - Eine Ergänzung

Am frühen Samstag Abend versammelten sich gestern auf dem Albertplatz knapp 1.000 feier- und tanzwütige Menschen. Mit einer Stunde Verspätung startete der Demonstrationszug und zog mit acht Soundsystemen durch das wie immer am Wochenende proppevolle Szeneviertel Äußere Neustadt. Begleitet von einem lockeren Spalier der eingesetzten Bundespolizei ging es nach einer großen Neustadtrunde über die Hoyerswerdaer Straße und die Carolabrücke auf die zu diesem Zeitpunkt bereits schlafende Altstadtseite. Im Gegensatz zur ersten Demonstration im Mai verhielt sich die Polizei sicherlich auch in Anbetracht der mehr als doppelten Anzahl an TeilnehmerInnen ausgesprochen zurückhaltend und versuchte nur sporadisch die Menschen auf das bestehende Glasflaschenverbot hinzuweisen. Nach einem Redebeitrag vor der Dresdner Synagoge, ging es über die Augustusbrücke zurück bis zum Neustädter Bahnhof, wo die Demonstration schließlich von den VeranstalterInnen um 1 Uhr aufgelöst wurde. Zu Zwischenfällen wie im Mai, als eine Gruppe von Nazis auf der Brühlschen Terrasse mit Hitlergrüßen und Flaschenwürfen provozierte, kam es bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

Wenig später wurde wie bereits im März die Hechtstraße 7 besetzt. Es dauerte bis in die frühen Morgenstunden, bis die Polizei die Besetzung des leerstehenden Gebäudes der Deutschen Bahn beenden konnte. Zwei Personen, die sich mit einer Rohrkonstruktion in der Wand verankert hatten, wurden in Gewahrsam genommen.

Ingesamt ein für Dresdner Verhältnisse gelungener Abend mit einem erfreulich breiten Spektrum an Leuten. Bis auf eine Gewahsamnahme zu Demonstrationsbeginn, auf Grund von Beleidigungen, hielt sich die Polizei ausnahmsweise zurück und so konnte zu ungewohnter Stunde vor allem in der Neustadt auf das eigentliche Anliegen aufmerksam gemacht werden. Beim nächsten Mal vielleicht etwas kürzer und mit noch mehr politischen Inhalten. Ein großes Dankeschön an die VeranstalterInnen und an die friedlich und ausgelassen feiernden DemonstrationsteilnehmerInnen. Es hat Spaß gemacht.


Veröffentlicht am 20. September 2009 um 02:30 Uhr von Redaktion in Freiräume, Kultur, News

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