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„Wir wollen Löbtau die rebellische Würze geben“ – Die AIL stellt sich vor

23. Januar 2017 - 02:05 Uhr - 3 Ergänzungen

Am 28.01.2017 soll in Löbtau eine Tanzdemo für eine solidarische und rebellische Nachbarschaft stattfinden. Organisiert wird die Veranstaltung von zahlreichen Projekten und Einzelpersonen aus dem Viertel. Eine der Gruppen ist die Antifaschistische Initiative Löbtau (AIL), welche seit Sommer 2016 im Dresdner Westen aktiv ist. Wir haben die Demonstration zum Anlass genommen, um uns ausführlich mit Alex und Jona von der AIL über ihren Stadtteil, die Tanzdemo und die Idee dahinter zu unterhalten.

Löbtau macht zur Zeit auf verschiedenste Art und Weise von sich reden. Wir freuen uns, heute eine antifaschistische Stimme zu Wort kommen zu lassen: Wer oder was ist die AIL?

Jona: Wir sind eine Gruppe von Leuten, die in unterschiedlichster Weise schon länger im Dresdner Westen aktiv sind. Vor einem halben Jahr haben wir uns dann zusammengefunden, um antifaschistische Inhalte in Löbtau neu zu beleben. Mit dem Wohnprojekt Praxis ist vor knapp 3 Jahren ein dezidiert antifaschistisches Projekt in Löbtau zerstört worden. Trotzdem gab es im Stadtteil auch weiterhin verschiedenste linke Aktivitäten: hier sei vorallem die Basisgewerkschaft FAU, das Hausprojekt WUMS oder das alljährliche Straßenfest genannt. Neben der allgemeinen Auseinandersetzung mit PEGIDA, kam dabei aber das Thema Antifa im Stadtteil leider häufig zu kurz. Diese Lücke wollen wir füllen. Mit der Eröffnung des „Thor Steinar“-Ladens auf der Kesselsdorfer Straße 21 gibt es eine neue Notwendigkeit, hier schnell zu handeln. Gleichzeitig hat dieses Ereignis auch im ganzen Stadtteil eine neue Dynamik in die Debatte um Nazis gebracht. Diese Dynamik war es auch, aus der heraus wir uns gegründet haben. Wir haben im Sommer mit einem Vortrag über Nazis in Löbtau angefangen, der extrem gut angenommen wurde. Jetzt wollen wir daran anknüpfen. Die bisherigen Aktionen gegen den „Thor Steinar“-Laden zeigen uns auch, das es durchaus antifaschistisches Potential gibt, welches es zu stärken gilt. Davon waren wir selbst überrascht.

Alex: Gleichzeitig war es uns wichtig, nicht bei Antifa stehen zu bleiben und zu sehen, dass Nazis nur der Gipfel menschenverachtender Ideologien sind, welche überall in unserer kapitalistischen Gesellschaft zu finden sind. Rassismus, Sexismus, Nationalismus und diese ganze Scheiße ist nicht auf Nazis und die extreme Rechte beschränkt, sondern ist leider überall zu finden. Es geht uns deswegen auch darum, allgemein diesen Entwicklungen etwas entgegenzusetzen. Wir haben festgestellt, dass der kleinste Nenner linker Ideen Solidarität ist und deswegen beschlossen, diesen Begriff zu besetzen. Auf der anderen Seite finden wir es aber auch wichtig, aktionistisch zu sein und diese Solidarität praktisch werden zu lassen. Dafür steht der Begriff rebellisch in unserem Slogan. Wir haben uns natürlich auch von anderen Bewegungen und Kämpfen inspirieren lassen. Den Slogan rebellische Nachbarschaft- solidarische Kieze kennt man ja bereits von der Friedel54-Mobi in Berlin.

Was sind denn für euch Ansätze, diese Wörter zu füllen und praktisch werden zu lassen?

Jona: Für uns heißt das primär Stadtteilarbeit genau hier, wo wir alle wohnen. Es ist notwendig, in Löbtau antifaschistischen Aktivitäten eine Sichtbarkeit und Kontinuität zu verleihen. Stadtteilarbeit bedeutet dabei, gemeinsam mit unserer alternativen Nachtbarschaft und den bereits bestehenden Projekten in Löbtau solidarisch zu sein und mit diesen zusammenzuarbeiten. Dabei wollen wir durch viele kleine Aktionen eigene Themen und Akzente setzen, um andere zu motivieren und zu sensibilisieren. Gleichzeitig soll den rechten Tendenzen im Stadtteil etwas entgegengesetzt und zugleich deutlich werden: Hey, es gibt Leute, die haben da was dagegen und stehen für ein anderes Miteinander.

Alex: Genau. Bisher haben wir zum Beispiel eine symbolische Straßenumbenennung in Gedenken an die Opfer des NSU-Terrors durchgeführt. Im Viertel wohnt bis heute wahrscheinlich ein NSU-Unterstützer und darauf sollte aufmerksam gemacht werden. Gleichzeitig wollten wir auch die Namen der Mordopfer sichtbar machen und so zeigen: hinter diesen Morden stecken Menschen, Familien und Schicksale. Diese kreativen Aktionen werden in der Nachbarschaft wahrgenommen. Und wir sind nicht allein: immer wieder bekommen wir auch Zusendungen von anderen aus dem Stadtteil. Neulich gab es zum Beispiel eine polizeikritische Aktion am Revier Dresden-West, in Gedenken an Oury Jalloh. Eine unserer ersten Aktionen war das Drucken und Verteilen von Plakaten mit dem Aufruf zur Gründung von Stadtteilbrigaden, scheinbar haben sich ein paar Leute den Text durchgelesen und zu Herzen genommen.

Jona: Bisher haben wir uns immer punktuell verschiedene Bündnispartnerinnen und Bündnispartner gesucht. Zum Beispiel die Arbeitsgemeinschaft „Offenes Löbtau“, die gemeinsam mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen einen Nachbarschaftsbrief gegen den „Thor Steinar“-Laden geschrieben und auch später mit Aufklärungsveranstaltungen ein kritische Öffentlichkeit erzeugt hat. Das fanden wir super. Bündnisse wie diese sind aufgrund ihrer Struktur aber immer bestimmten Zwängen unterworfen. Deswegen ist uns neben großen Bündnissen auch die außerparlamentarische Bewegung in Löbtau wichtig. Wir wollen sie stärken und vergrößern. Wir wollen Themen im Stadtteil setzen, die radikale Linke muss wieder in die Offensive gelangen. Antifa ist da nur ein Teilbereich, der neben anderen Themen wie Miet-, Arbeits- und feministischer Politik steht. Gerade in Löbtau, einem Viertel, in dem zur Zeit extrem viel investiert wird, besteht die Gefahr der Verdrängung von einkommensschwächeren und sozial weniger privilegierten Personen. Auch wir müssen hier aufpassen, nicht in das typisch linke Schema einer klassischen Milieupolitik für alternative Studis zu rutschen, die weniger privilegierte Gruppen aus dem Blick verlieren. Zwar gibt es in Löbtau mit dem PlatzDa! schon einen nachbarschaftlich organisierten Treffpunkt, welcher viel Raum für die Umsetzung solidarischer und rebellischer Ideen bietet. Dieser platzt aber aus allen Nähten und erreicht bisher nicht viele Menschen, die nicht dem privilegierten und häufig recht homogenen Studi-oder Künster_innenmilieu zuzuordnen sind.

Alex: Wir wollen deswegen Kontakte knüpfen, die über unsere Szenegrenzen hinaus gehen. Wir wollen, dass Löbtau ein Stadtteil wird, wo alle Menschen ihren Platz finden, egal welchen Alters, Einkommens, Herkunft und Geschlecht. Das heißt auch, Löbtau muss in einigen Ecken dreckig und unangenehm bleiben. Was nicht bedeutet, linke Standards über Bord zu werfen, aber sie an die Realität der Menschen anzupassen. Wie das genau aussieht, darüber sind wir uns aber selber noch nicht einig. Einige von uns sind in letzter Zeit ab und an auf Kneipentour in Löbtau gewesen, um zu sehen: Wer sitzt da eigentlich?

Und wer sitzt da so? Was für ein Stadtteil ist Löbtau in euren Augen?

Alex: Löbtau ist für uns ein Stadtteil, der viele Perspektiven bietet. In den letzten sieben Jahren hat sich hier eine sehr aktive alternative Szene entwickelt. Neben verschiedenen politischen und sozialen Gruppen, die hier ihre Arbeit machen, gibt es immer wieder gemeinsame Aktionen der Nachbarschaft, wie das Löbtownfest oder das Roadsfestival. Dennoch sind in Löbtau alternative Strukturen im Vergleich zur anderen Elbseite immer noch schwach. Die Notwendigkeit, sich zusammenzuschließen und gemeinsam etwas zu organisieren, ist hier aber genauso vorhanden. Was wiederum zu einem starken Ausbruch aus einer städtischen Anonymität geführt hat und die engen Vernetzungen und Projekte entstehen ließ.

Jona: Wovon sich sogar mittlerweile auch die andere Elbseite eine Scheibe abschneiden kann..

Die Neustadt scheint für euch ja eine große Rolle zu spielen… Aber wie sieht es denn neben dem „Thor Steinar“-Laden in Löbtau mit der extremen Rechten aus?

Jona: Naziaktivitäten spielen in unserm Stadtteil immer noch eine Rolle. Neben einer Vielzahl von Übergriffen, wie zum Beispiel dem Anschlag auf die Moschee in Cotta, kommt es immer wieder zu Pöbeleien oder Nazischmiereien im Viertel und Nazis gehen hier (wie in der Neustadt) gern ein Bier trinken. Dass dies keine Einbildung ist, zeigen die Razzien gegen die Freie Kameradschaft, die auch in Löbtau stattgefunden haben. Rico Knoblauch, einer der Angeklagten und Inhaftierten im Terrorprozess gegen die „Gruppe Freital“, hat in Löbtau gewohnt. Die Eröffnung des „Thor Steinar“-Ladens auf der Kesselsdorfer Straße ist nicht verwunderlich. Neben dem Löbtauer Naziklientel ist vor allem die räumliche Nähe zu Gorbitz und die gute Anbindung an die Neustadt das, was diesen „Knotenpunkt“ Löbtau ausmacht.

Alex: Der Unterschied zu anderen Stadtteilen, wie Laubegast oder allgemein dem Dresdner Osten ist aber, dass es in Löbtau schon länger eine aktivere Zivilgesellschaft gibt. So hat sich noch vor PEGIDA das Netzwerk „Willkommen in Löbtau“ gegründet. Dies war eine super Reaktion auf eine Ortsbeiratssitzung, bei der es um die Eröffnung einer Asylunterkunft auf der Tharandter Straße ging. Dort kam es zu erheblichen Pöbeleien seitens anwesender „besorgter Bürger“ und offensichtlichen Neonazis, die aber schon damals Gegenwind bekamen. Das Netzwerk ist ein wichtiger zivilgesellschaftlicher Akteur im Stadtteil, der neben der Arbeit mit Flüchtlingen immer wieder mit Aktionen auf sich aufmerksam gemacht hat. Unter anderem wurde letztes Jahr eine Fahraddemonstration unter dem Thema „Rides & Rights for Refugees“ organisiert. Es ist wahrscheinlich auch diesem Netzwerk zu verdanken, dass es in Löbtau bisher keine organisierten Strukturen von rechts gibt. Weder konnte sich eine „Nein zum Heim“-Gruppe gründen, noch eine Nazistruktur wirklich organisieren.

Jona: Das stimmt. Damit das aber auch so bleibt, muss der Druck auf die extreme Rechte unbedingt aufrecht erhalten werden.

Die Tanzdemo soll dafür sozusagen ein Schritt sein?

Alex: Wie bereits erwähnt gab es in den letzten Jahren eine Vielzahl von Demonstrationen in Löbtau. Durch die gemeinsame Arbeit der verschiedenen Gruppen bei der Tanzdemo wollen wir linke Positionen und Aktionsformen bündeln, um mit einer starken Präsenz im Viertel ins neue Jahr zu starten. Dabei erschien uns die Form einer Tanzdemo niedrigschwellig und einladend. Sie bietet aber gleichzeitig die Möglichkeit, Inhalte zu vermitteln. Gerade durch die Präsenz einer, nicht immer politischen Kunst- und Kulturszene in Löbtau, erhoffen wir uns hierdurch neue Synergien. Wir wollen mit verschiedenen Ausdrucksformen auf die Straße gehen, ohne dabei unsere politischen Inhalte auf der Strecke zu lassen. Uns geht es dabei nicht nur um die Demonstration im Allgemeinen, sondern auch um eine Sichtbarkeit sowohl vor- als auch nach der Aktion.

Jona: Es soll also vielmehr darum gehen, offensiv in die Straßen zu gehen und zu zeigen: „Hey, es gibt auch Leute, die haben ein anderes Konzept vom Leben als PEGIDA, Thor Steinar und die kapitalistische Gesamtscheiße.“ Das ist natürlich mit einer Tanzdemo allein nicht erreicht, aber irgendwo müssen wir ja anfangen und sich einzuschließen und jahrelang zu diskutieren, wie es theoretisch am Besten ist, darauf habe zumindest ich keinen Bock. Deswegen die Tanzdemo, die auch zumindest für Löbtau ein neues Format ist.

Das klingt nach einem Experiment, was ist denn bisher geplant? Der Aufruf ist auf den ersten Blick sehr oberflächlich.

Jona: Jepp, aber mit vielen Menschen auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, verlangt manchmal Kompromisse. Es war allen wichtig, einen kurzen Aufruf und keine Kapitalismusanalyse zu schreiben. Viele von uns hatten keine Lust auf ewige Diskussionen, sondern stattdessen auf große Sichtbarkeit. Es war klar, es sollte eher eine Einladung sein und die Politik beim Tanzen auf der Straße sichtbar werden.

Alex: Genau, die Demo wird tanzend vonstatten gehen. Neben zwei elektronischen Soundsystemen wird es einen Live-Wagen geben, auf dem neben zwei Hip-Hop Acts auch die Band des Roads Festivals spielt. Verschiedenste Ausdrucksformen finden in und im Umfeld der Demonstration ihren Platz. Wir wollen zwar Feiern und Spaß haben, aber dabei nicht vergessen, das wir wegen ernsten Themen auf die Straße gehen, die für viele Leute existenzbedrohend sind. Deswegen wünschen wir uns, dass neben den spaßigen Aspekten auch kreative politische Statements rüberkommen. Es liegt also auch an allen Teilnehmenden, die Demo mit Inhalten zu bestücken.

Jona: Wir wollen es gemeinsam mit den anderen Gruppen schaffen, am 28. Januar eine kraftvolle Demonstration auf die Beine zu stellen. Ganz nach dem Motto: Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Revolution! Wenn die Demo dabei vielleicht die ein oder andere Person aus Löbtau mitnimmt, die davor noch nicht in einem politischen Kontext aktiv geworden ist, umso besser. Dafür wird es unter anderem Flyer geben, die während der Demonstration verteilt werden. Darauf sollen die kreativen und solidarischen Projekte in Löbtau vorgestellt werden.

Was sind denn das für Projekte und wer genau organisiert die Tanzdemo?

Alex: Die Demonstration wird von verschiedenen Einzelpersonen und Gruppen aus dem Stadtteil organisiert. Für uns war es vor allem wichtig eine Vielzahl von Menschen mit einzubinden. Auf dem Flyer ist neben dem WUMS, der FAU, den WerkstadtpiratInnen und dem Platzda! unser Name, AIL, aufgeführt. Nicht alle dieser Gruppen bringen sich direkt in die Vorbereitung zur Tanzdemo ein. Sie sind aber Teil einer solidarischen Nachbarschaft in Löbtau. Dazu gehören auch die Soundsysteme, die die musikalischen Wägen gestalten. Sie kommen aus der Free Tech-Szene und bringen nochmal eigene Inhalte mit. Es ist uns hierbei wichtig, eher Gemeinsamkeiten, als Unterschiede zu finden. Wir wollen zusammen unsere Ideen eines solidarischen und rebellischen Zusammenlebens auf die Straße bringen. Ob du nun Graffiti sprühst, bewusst ohne Ticket fährst, Zwangsräumungen, Abschiebungen oder Naziaufmärsche verhinderst, Mackern mal in die Eier haust oder Menschen Räume lässt, die sonst selten welche haben, du dich nachbarschaftlich engagierst, illegale Partys organisierst, ob du nun mit Refugees Fußball spielst oder dich in einer Arbeitsloseninitiative einbringst: All das sind für uns Elemente eines rebellischen und solidarischen Zusammenlebens, die wir im Viertel sichtbar machen wollen.

Das sind ja zahlreiche Anregungen, habt ihr denn schon konkrete Pläne für die Zukunft?

Alex: Wir als Antifaschistische Initaive Löbtau sehen die Tanzdemo als Auftakt für ein aktives Jahr 2017. Vieles muss angegangen werden. Wir werden weiterhin vielfältig auf den „Thor Steinar“-Laden aufmerksam machen und die zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren in ihrem Kampf nach unseren Möglichkeiten unterstützen und dabei auch gern die rebellische _Würze _hinzufügen. Außerdem wollen wir 2017 die Wohnraum- und Aufwertungsproblematik in Löbtau stärker in den Fokus rücken, die einhergeht mit einer Verdrängung von Menschen, die am Rande unsere Gesellschaft leben.

Jona: Also Ideen gibt es viele, aber wir fangen erstmal mit der Tanzdemo an. Einige von uns wollen auch eine stärkere Vernetzung mit anderen antifaschistischen Gruppen anstreben und sehen es als wichtig an, sich in die verschiedenen Vernetzungen, wie das Offene Antifa Plenum oder den rebellischen Mittwoch im PlatzDa! einzubringen, um auch in Dresden die Perspektive zu entwickeln, dass es nicht nur die Neustadt und das Hechtviertel gibt, wo antifaschistische Politik gemacht wird.

Das ist doch ein gutes Schlusswort… Dann wünschen wir euch viel Erfolg für eure weiteren Projekte und die Tanzdemo! Vielen Dank für das Gespräch.


Veröffentlicht am 23. Januar 2017 um 02:05 Uhr von Redaktion in Antifa, Freiräume, Kultur, Soziales

Ergänzungen

  • Gegen Rechtsextremismus…sind viele. Kenne sogar CDU-Politiker, die mehr gegen Rechtsextremismus tun als SPDler wie Sarrazin. (OK,…doofes Beispiel:-)
    Wenn ihr mehr Breitenwirkung entfalten wollt, solltet ihr nicht mit „Mackern in die Eier hauen“ und Sachbeschädigungen werben. Das wirkt abschreckend und ekelt Menschen mit Sympathie für Antifaschismus, welche im bürgerlichen Milieu integriert sind. Das alleine wäre noch nicht schlimm. Schlimmer ist, dass es „Bürgerlichen“, die jedwege Form von Extremen ablehnen (und das sind viele), dann in das jeweilige andere Lager treibt. Schade, dass das was andere aufbauen von euch dann mit solchen Äußerungen und Aufrufen (und daraus folgenden Taten) mit dem Hintern wieder eingerissen wird. Wenn ich ein Rechtsextremer wäre, würde ich mich darüber freuen. So finde ich das nur traurig.

  • In der Kürze des Interviews sind einige Sachen natürlich nur angerissen, und dabei gingen auch Dinge unter. Daher wollten wir (angeregt durch ein Feedback) noch zum Vergleich mit dem Dresdner Osten ergänzen, dass es natürlich auch dort verschiedene aktive Initiativen gibt, die wichtige Arbeit leisten. Wie zB Prohlis ist Bunt, Laubegast ist bunt und weitere. Diese (meist jungen Initiativen) sehen sich mit einer recht lang gewachsenen Nazistrukturen konfrontiert, aus denen heraus viele Anfeindungen und Bedrohungen kommen. Auch hier liegt es natürlich in unserer aller Verantwortung, dem Treiben der Nazis etwas entgegenzusetzen.

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